Istanbul

Mein Auslandssemester mit Erasmus+

Warum Istanbul?

 

Erst Byzanz, dann Konstantinopel, heute Istanbul: viele Völker und Persönlichkeiten haben hier wunderbare und furchtbare[1] Spuren hinterlassen. Noch immer werden die 15 Millionen Kurdinnen und Kurden, die in der Türkei leben, unterdrückt und diskriminiert.[2] [3]

Der friedliche Abendspaziergang anlässlich des internationalen Frauentages 2022 wird gewaltsam und unter Einsatz von Tränengas beendet und Demonstrantinnen werden daran gehindert überhaupt teilzunehmen, indem man ihnen der Zutritt auf die Fähre von Kadiköy Richtung Taksimplatz verwehrte.[4] Gleichzeitig hat sich die Türkei zum größten Aufnahmeland von Geflüchteten weltweit entwickelt[5], während Erdogan die Demokratie demontierte.

Nun muss auch die Türkei eine Position zum russischen Angriff auf die Ukraine beziehen, was einem Spagat gleichkommt: einerseits ist sie abhängig von russischen Öl-, Gas- und Getreidelieferungen [6] und unterhält andererseits gute Beziehungen zur Ukraine, liefert sogar Kriegsdrohnen. Nun sollen Verhandlungen zwischen ukrainischem und russischem Außenminister in Antalya stattfinden. [7] Ist die Türkei nun in der Vermittlerrolle?

 

Warum ich mich also für Istanbul und die Türkei entschieden habe? Weil ich neugierig und fasziniert bin von der Vergangenheit und Gegenwart, der kulturellen Vielfalt, Farbenprächtigkeit und Tristesse, diesen tausenden Facetten dieses Landes. Weil sich in dieser furchtbar großen Stadt alles sammelt und vermischt, mir die türkische Sprache fremd ist und ich noch nie dort war. Und Istanbul am weitesten entfernt ist von Halle. Außerdem studiere ich Politik in diesen Zeiten und bin gespannt, wie sich dies hier an der Uni gestaltet.

 



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